Charley Toorop, Edgar Fernhout und Eva Besnyö
Fokus Ausstellung
bis 26. Juni 2022
Bis zum 26. Juni präsentiert das Stedelijk Museum Alkmaar im Bergener Schulsaal eine Schwerpunktausstellung mit Werken von Charley Toorop, Edgar Fernhout und Eva Besnyö. Die Werke sind durch die familiären Bindungen ihrer Schöpfer sowie durch die Zeit und den Ort, an dem sie entstanden sind, miteinander verbunden. Die temporäre Ausstellung ist eine besondere Zusammenstellung aller Werke der drei Künstler aus der eigenen Sammlung des Museums.
Künstlerfamilie
Die Künstlerin Charley Toorop (1891-1955), Tochter des berühmten Jan Toorop (1858-1928), des Nestors der modernen niederländischen Kunst, lebte zeitweise in Bergen. Während ihrer kurzen, turbulenten Ehe mit Henk Fernhout hatte sie drei Kinder, Edgar (1912-1974), John (1913-1987) und Annetje (1916-1956). Edgar Fernhout trat in die Fußstapfen seiner Mutter und seines Großvaters und wurde Maler. Sohn John wurde ein bekannter Filmemacher und Fotograf. 1933 heiratete er die ungarisch-jüdische Eva Besnyö (1910-2003), die heute als eine der wichtigsten Fotografinnen der Niederlande gilt. Zum ersten Mal seit langer Zeit zeigt das Stedelijk Museum Alkmaar alle Gemälde von Charley Toorop und Edgar Fernhout aus seiner eigenen Sammlung, kombiniert mit Arbeiten auf Papier und einer Fotoserie, die Besnyö von Charley gemacht hat. Die Kombination der Werke zeigt die Querverbindungen in dieser bemerkenswerten Künstlerdynastie und ergibt eine Ausstellung mit durchdringenden Augen, robusten Köpfen, fein detaillierten Landschaften, abstrahierten Wäldern und ikonischen Schwarz-Weiß-Fotografien.


Charley Toorop
Im Jahr 1916 gehörte Charley der Künstlervereinigung Het Signaal an, und ihre Arbeit orientierte sich an den Künstlern der Bergener Schule. Bald jedoch schlug sie eine andere Richtung ein. Die sichtbare Wirklichkeit sollte der Ausgangspunkt sein; außerdem wollte sie eine "lebhafte Phantasie" in Farbe umsetzen. Während ihres Aufenthalts in Paris im Jahr 1921 entdeckte sie die Fajou-Porträts aus der ägyptischen Antike. Vor allem die Art und Weise, wie die ägyptischen Porträtierten den Betrachter mit großen Augen direkt anschauten, hinterließ einen tiefen Eindruck. Ab 1930 entwickelte Charley ihren eigenen Stil. Sie fertigte viele (Selbst-)Porträts an, darunter das Porträt des Bildhauers John Rädecker und seiner Familie. Andere Werke umfassen Die Käsetransporteure und Goldene Johannisbeeren zu sehen.
Edgar Fernhout
Schon in jungen Jahren begann Edgar zu malen. Unter dem wachsamen Auge seiner Mutter entwickelte Edgar seinen eigenen, sehr detaillierten realistischen Stil. Wegen des Gesundheitszustands seiner Frau Rachel Pellekaan und um der starken Persönlichkeit seiner Mutter zu entkommen, hielt sich Edgar ab 1936 mehrere Jahre lang in Italien auf. Wegen des drohenden Krieges beschloss das Paar, nach Bergen zurückzukehren. Dort entstanden Fernhouts erste realistische Landschaften, darunter das kürzlich erworbene Ansicht von Alkmaar. Später änderte sich sein Stil, und Farbakzente und Lichteffekte spielten eine größere Rolle. Nach dem Tod seiner Mutter zog er in De Vlerken ein und entwickelte dort eine abstrakte Arbeitsweise. Seine künstlerische Entwicklung ist in der Sammlung des Stedelijk Museum Alkmaar deutlich sichtbar.
Eva Besnyö
Kurz nach ihrer Heirat mit John Fernhout hatte die ungarische Fotografin Eva Besnyö ihre erste Einzelausstellung im Kunsthandel Van Lier in Amsterdam. Danach machte sie Reportagen für verschiedene Presseagenturen und vor allem Porträts in ihrem Atelier. Sie fotografierte auch ihr Privatleben, darunter den Künstlerkreis um Charley Toorop. Das Museum zeigt Fotos ihrer Schwiegermutter in ihrem Atelier und im Garten ihres Hauses De Vlerken am Buerweg in Bergen. Schön sind die Fotos, auf denen die Käseträgerinnen im Atelier posieren, und die Fotos, auf denen Charley in ihrem Garten malt.
Von dem Zuschlag ausgenommen sind: